Fachstelle für Demenz-Wohngemeinschaften
20/09/2016StattHaus Offenbach wird Sitz von landesweiter Fachstelle für ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaften
Offenbach, 1. September 2016 Die Nachfrage nach alternativen Wohn- und Versorgungsformen für Menschen mit Demenz steigt. Die zunehmende Popularität von Wohngemeinschaften mit kleiner Gruppengröße führt dazu, dass Angehörige immer häufiger nach freien WG-Plätzen fragen. Um den Anfragen künftig gerechter werden zu können und die Gründung von weiteren ambulanten Wohn-Pflege-Gruppen zu fördern, startet das StattHaus Offenbach den Aufbau einer zentralen Fachstelle für das Land Hessen. Die Beratungs- und Koordinierungsstelle soll insbesondere potenziellen Initiatoren und Projektträgern für Fragen rund um eine WG-Gründung und Organisation zur Verfügung stehen. Dazu gehören unter anderem beispielsweise ambulante Betreuungs- und Pflegedienste, Stiftungen, Bauunternehmen oder Angehörige. „Es geht auch darum, die bereits bestehenden Wohngemeinschaften in Hessen zu beraten und zu begleiten. Wir wollen die Vernetzung von ambulanten Wohngemeinschaften vorantreiben, da während der Aufbau- und Gründungsphase erfahrungsgemäß viele identische Fragestellungen und Herausforderungen entstehen“, erklärt Jutta Burgholte-Niemitz, die als Ansprechpartnerin der Fachstelle zur Verfügung stehen wird. Sie hat bereits fünf selbstverwaltete Wohn-Pflege-Gruppen in Hessen erfolgreich aufgebaut, zuletzt die neunköpfige Wohngemeinschaft im Demenzzentrum StattHaus Offenbach der Hans und Ilse Breuer-Stiftung. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und der Spitzenverband der Pflegekassen fördern das Projekt für zunächst drei Jahre. Zu den ersten Maßnahmen gehört die Erstellung einer Website, auf der allgemeine Informationen zum Thema sowie die bisher bestehenden ambulanten Wohn-Pflege-Gruppen aufgeführt werden. Darüber hinaus sind weitere Hilfestellungen zur Erleichterung von Aufbauprozessen einer ambulanten WG geplant. Als wissenschaftlicher Partner konnte das StattHaus die Frankfurter University of Applied Sciences gewinnen. Für die Umsetzung der Website und weitere Aktivitäten innerhalb des Projektes wurde nach einem Auswahlverfahren die Agentur mp-Group mit Sitz in Hanau beauftragt. Vorstellung der innovativen Organisationsplattform „Infobox“. Bereits in einer intensiven Erprobungsphase befindet sich seit Sommer 2015 ein weiteres Projekt, welches das StattHaus Offenbach gemeinsam mit der University of Applied Sciences und der Agentur wegewerk aus Berlin umsetzt. „DOSIS“ ist eine webbasierte Informationsplattform zur Dokumentation, Organisation und Steuerung der Versorgung und Betreuung in einer ambulant betreuten Wohngruppe für Menschen mit Demenz. Ziel ist es, die Kommunikation innerhalb der Nutzergruppen – Angehörige, Pflegedienst, Vermieter, freiwillige Helfer – zu vereinfachen und Abläufe des WG-Alltags besser abzustimmen. „Unser Anliegen ist es, bestehende Strukturen und vor allem die Kommunikation innerhalb der ambulanten Wohngruppen weiterzuentwickeln. Wir haben uns in den vergangenen Jahren intensiv mit Möglichkeiten der Verbesserung von koordinativen Abläufen in ambulanten Wohn-Pflege-Gemeinschaften befasst“, so Burgholte-Niemitz. „Dank der Förderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Spitzenverbandes der Pflegekassen konnten wir das Projekt ins Leben rufen.“ Im Rahmen einer Fachveranstaltung am 1. September 2016 wurde die innovative Plattform WG-Organisatoren und interessierten Teilnehmern vorgestellt. In einem anschließenden Workshop wurden zudem erste Schritte zur Umsetzung der hessenweiten Fachstelle für ambulant betreute Wohngemeinschaften erarbeitet. Ansprechpartner für weitere Informationen: Maren Ewald und Tanja Dubas, Telefon: 069 / 2030 5546, E-Mail: info@demenz-wg-hessen.de
Weitere Informationen zum Demenzzentrum StattHaus Offenbach: www.breuerstiftung.de/statthaus-offenbach
Weitere Informationen zum Demenzzentrum StattHaus Offenbach: www.breuerstiftung.de/statthaus-offenbach
Pressemeldung vom 01.09.2016: Dreijährige Projektförderung durch Hessisches Sozialministerium und Spitzenverband der Pflegekassen