Was macht eine selbstverwaltete Demenz-WG aus?


 
In selbstverwalteten Wohn-Pflege-Gruppen gelten bestimmte Prinzipien. Dazu gehört zum Beispiel, dass es sich bei einer selbstorganisierten WG um privates Wohnen handelt. Das bedeutet, jeder WG-Bewohner/ deren gesetzlicher Vertreter schließt mit dem Vermieter einen eigenen Mietvertrag ab und bezieht die Räumlichkeiten mit seinen eigenen bzw. selbst gewählten Möbeln.

Dienstleistungen wie Betreuungs- oder Pflegeleistungen

werden wie zuhause je nach Bedarf von der Angehörigengruppe dazugekauft. In der Vergangenheit wurde meist ein gemeinschaftlich gewählter Betreuungs- und/oder Pflegedienst zur Versorgung der WG ausgewählt. Die Vergabe von getrennten Dienstleistungen kann dazu dienen, für die WG passgenauere Angebote zu entwickeln.

Für eine familiäre alltagsnahe Atmosphäre wird empfohlen, dass möglichst nicht mehr als zehn Personen in einer WG leben.

Außerdem steht die Organisation und Gestaltung eines gemeinsamen Alltags und Haushalts im Mittelpunkt.

Das bedeutet, dass die WG-Bewohner je nach Fähigkeiten, Interessen und Möglichkeiten in die Alltagsabläufe eingebunden werden bzw. diese selbst durchführen. Dazu gehören z.B. Mahlzeiten zubereiten, Abfallentsorgung, Bügeln, Einkäufe erledigen, Feste und Feiern vorbereiten. Je nach Bedarf werden die Aktivitäten unter Anleitung oder mit Unterstützung der Betreuungskraft, eines Angehörigen oder freiwilligen Helfers durchgeführt.

Ziel ist es, dass jeder WG-Bewohner grundsätzlich bis zu seinem Lebensende in der WG wohnt. Dies kann unter Mithilfe von ambulanten Palliativ- und Hospizteams gewährleistet werden.

Die Angehörigen bzw. Mieter bleiben in der Verantwortung und können daher Einfluss auf die Abläufe in der WG nehmen. Dazu gehört auch, dass gemeinschaftlich neue Mitbewohner ausgesucht werden und auch anderweitig Entscheidungen getroffen werden.

Der Pflegedienst ist "Gast" in der WG und kann auch wieder abgewählt werden.

Selbstverwaltete und Trägergesteuerte WGs

Der Begriff Demenz-Wohngemeinschaft oder Demenz-WG führt häufig zu verschiedenen Vorstellungen.
Sie gelten als selbstverwaltet, wenn folgende (Rahmen)Bedingungen gegeben sind und in der Realität umgesetzt werden: