Wer hat den Hut auf?

 

Aufgaben verteilen


Spätestens, wenn Sie bereits einige weitere Interessierte gefunden haben, ist es an der Zeit sich zu überlegen, bei wem „die Fäden zusammenlaufen“. Das kann eine Person sein oder auch mehrere, die sich Aufgaben teilen, wichtig ist nur: Sie werden feststellen, dass einige Entscheidungen getroffen und eine Reihe von Informationen eingeholt werden müssen. Da ist es hilfreich zu klären, wer als Koordinator, wer als Ansprechpartner fungiert


Projektleitung: wichtig in der Gründungsphase!


Gemeinsam ist gut und ebenso wichtig ist es, dass sich sowohl in der Planungs- und Gründungsphase als auch später bei bestehender WG eine oder mehrere Personen verantwortlich fühlen. In der Planungsphase wollen wir dies als „Projektplanung“ bezeichnen: Hier ist es von Bedeutung dafür zu sorgen, dass die verschiedenen Interessensgruppen immer wieder an einen Tisch zusammenkommen, dass Termine ausgemacht, die Presse organisiert, die Öffentlichkeit informiert wird etc.

Ein Zeitplan ist dabei von großer Hilfe; gerade wenn Kommunen, Kirchengemeinden oder Wohnungsbaugesellschaften hinter der Idee einer Demenz-WG stehen, kann diese Projektleitung häufig im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit organisiert werden, manchmal ist es auch Vereinen möglich, hierfür Gelder aufzubringen. In anderen Fällen arbeitet die Projektleitung ehrenamtlich. Hier kann nur individuell nach Lösung geschaut werden.

 

WG-Koordination: Hilfe im Alltag


Die klassische Arbeit der Projektleitung ist mit Einzug der Mieter erstmal abgeschlossen, aber Verantwortung muss natürlich weiterhin übernommen werden. In einigen WGs übernehmen WG-Koordinatoren die Aufgabe dafür zu sorgen, dass konstruktiv miteinander kommuniziert, entschieden und gelebt wird. In der Regel erhält dieser sein Honorar in aus den Geldern der Wohngruppenzuschläge.

In einigen WGs sind diese Koordinatoren beim Pflegedienst angestellt, in diesen Fällen muss genau darauf geachtet werden, dass ihm dennoch ein objektive "Vermittlerrolle" möglich ist. Dies ist unserer Erfahrung nach häufig nicht gewährleistet. Alternativ können WG-Koordinatoren beim Vermieter oder der Angehörigengruppe selbst angestellt werden; bei letztgenannter Konstruktion ist zu bedenken, dass die Angehörigengruppe die Rolle eines Arbeitgebers übernehmen müssen - mit allen Pflichten und Aufgaben, die dies mit sich bringt. Bei Fragen hierzu empfiehlt es sich, mit bereits bestehenden Demenz-WGs Kontakt aufzunehmen.


Und was macht die Angehörigengruppe?


Die Entscheidungen, die alle Bewohner betreffen, können nur gemeinsam mit den anderen getroffen werden. Angehörigenarbeit ist also unerlässlich, wobei wir die Bezeichnung der Angehörigen soweit fassen möchten, dass hier auch gesetzliche Betreuer etc. mitgemeint werden. Bereits in der Planungsphase werden sich Interessierte für die WG-Zimmer finden; das ist auch gut so! Wir empfehlen, dass sich die Angehörigengruppe etwa 4 bis 6 Monate vor dem geplanten Umzug das erste Mal trifft und dann am besten im regelmäßigen Abstand alle paar Wochen. Es bietet sich an, dass an diesen ersten Treffen nicht nur der Vermieter teilnimmt, sondern auch bereits "WG-Erfahrene" anderer Gruppen, von deren Kenntnissen und Erfahrungen alle profitieren können. Des Weiteren empfiehlt sich frühzeitig die Wahl eines Angehörigensprechers, dessen Aufgabe es ist, die Angehörigentreffen zu planen, zu leiten und erste Ansprechperson für den Pflegedienst und Kontaktadresse für Interessenten zu sein.

Natürlich können diese Aufgaben auch von verschiedenen Angehörigen gemeinsam übernommen werden. Ebenso ist es möglich, dass die Angehörigen selbst die bereits beschriebenen Aufgaben der sogenannten WG-Koordinatoren übernehmen. Es ist immer wieder erstaunlich zu beobachten, welche unterschiedlichen Fähigkeiten in Gruppen dieser Art zusammenkommen und sich gegenseitig stärken.

 

Braucht es schriftliche Vereinbarungen und Verträge?


Ganz klar ja!
Und zwar verschiedene, sowohl natürlich das Mietverhältnis als auch die Angehörigenarbeit betreffend, später auch die Pflege- und Betreuungsarbeit betreffend.


Ein Muster für eine Wohngemeinschaftsvereinbarung stellen wir Ihnen auf dieser Seite zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass Sie diese noch individuell an ihre Bedürfnisse anpassen müssen und wir keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität unserer Vorlagen übernehmen. Weitere Vereinbarungen können individuell angefragt werden.


Geteilte Verantwortung - das Verantwortungsdreieck

 

Vertiefende Informationen

 

Eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung gehört dazu...

...daher sind die Unterstützer an Ihrer Seite mindestens ebenso wertvoll, wie ein systematisches Projektmanagement.

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